Radiosendung am 11.04.2015 zum Thema Todesstrafe

Quelle: StockexchangeDie Todesstrafe ist keine angemessene Antwort auf Mord und Kriminalität. Wo sich der Staat zum Richter über Leben und Tod aufschwingt, nimmt nicht Gerechtigkeit ihren Lauf, sondern Rache und Vergeltung. Die Botschaft von Amnesty International lautet deshalb unmissverständlich: Staaten können nicht gleichzeitig die Menschenrechte achten und die Todesstrafe verhängen und vollstrecken. Aus diesem Grund setzt sich Amnesty International seit über 30 Jahren gegen diese Strafe ein. Und dies mit zunehmendem Erfolg: Immer mehr Staaten schaffen diese Strafe ab. Dennoch bleibt noch viel zu tun, Jahr für Jahr werden tausende Menschen hingerichtet.

In der Radiosendung werden wir uns intensiv mit dem Thema Todesstrafe beschäftigen. Unser Gast -Gabi Uhl von der Initiative gegen die Todesstrafe– wird uns von ihren Erlebnissen berichten: Frau Uhl korrespondiert seit 1998 mit Todeskandidaten in den USA und hat selbst Todeskandidaten bis zum Ende begleitet.

Am 11. April um 17:00 Uhr bei Radio Rheinwelle, zu empfangen auf UKW 92,5 Mhz. Über Kabel in Wiesbaden auf 99,85 Mhz, in Mainz 102,7 Mhz oder auch über Livestream unter www.radio-rheinwelle.de

TODESSTRAFE IN DEN USA

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TODESSTRAFE IN DEN USA – HOHE ZAHL VON FEHLURTEILEN

Mehr als 1390 Menschen wurden seit 1977 hingerichtet. Ray Krone ist der 100. Mensch der unschuldig zum Tode verurteilt, aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er ist am 12.12.2014 in Wiesbaden zu Gast.

Seit den 70er Jahren sind in den USA 147 Häftlinge, die zum Tod verurteilt waren, wegen  erwiesener Unschuld freigelassen worden – auf 10 Hingerichtete in den USA kommt mehr als einer, der fälschlicherweise zum Tod verurteilt war.

Ray Krone wurde am 8. April 2002 in Arizona aus dem Gefängnis entlassen, nachdem DNA-Tests ergeben hatten, dass er den Mord nicht begangen hatte, für den er zehn Jahre zuvor verurteilt worden war. Er ist der 100. Mensch, der seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA als unschuldig zum Tode Verurteilter aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ray Krone wurde in zwei separaten Verfahren für schuldig befunden, bevor seine Unschuld bewiesen werden konnte.

Seit seiner Rückkehr ins Leben erzählt er immer wieder seine Geschichte – von seinem anfänglichen Vertrauen in die US-Justiz bis zu seinem heutigen Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe in den USA.

Freitag, 12. Dezember 2014, 20.00 Uhr
Aktives Museum Spiegelgasse
Spiegelgasse 9, 65183 Wiesbaden
Eintritt frei

Veranstalter: Amnesty International Wiesbaden in Kooperation mit der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. und dem Aktiven Museum Spiegelgasse e.V.

Urgent Action USA: Drohende Hinrichtung von Anthony Haynes

Am 18. Oktober 2012 soll Anthony Haynes in Texas, USA hingerichtet werden. Haynes war 1999 für den Mord an dem Polizisten Kent Kincaid verurteilt worden. Zum Tatzeitpunkt im Mai 1998 war Haynes 19 Jahre alt. Während des Verfahrens waren immer wieder Vorwürfen über Rassendiskriminierung, unzulänglichen rechtlichen Beistand und Fehlverhalten der Justizbehörden erhoben worden. Wir appellieren an den Begnadigungsausschuss und den Gouverneur von Texas, die Hinrichtung von Anthony Haynes auszusetzen und das Todesurteil umzuwandeln. Ihr könnt uns ganz einfach unterstützen.

Das Bundesberufungsgericht für den fünften Bezirk entschied 2009, dass Anthony Haynes ein neues Verfahren erhalten könnte. Diese Entscheidung wurde vom Obersten US-Gericht jedoch wieder aufgehoben, es verwies den Fall zurück an das Bundesberufungsgericht. Diesmal bestätigte das Gericht das Todesurteil, obwohl es erklärte, dass die „Indizienhinweise auf eine vorsätzliche rassistische Diskriminierung in diesem Fall“ einen „gewissen Überzeugungswert“ haben. Dabei kam auch zur Sprache, dass der Richter bei der Befragung der potentiellen Geschworenen mit der Reinigung von zwei Waffen beschäftigt war. Ein solches Verhalten sei „nicht löblich“, erklärte das Gericht, es lehnte aber den Antrag ab, die Entscheidung des Richters aufgrund seines Verhaltens aufzuheben.

Bitte setzt Euch dafür ein, dass Anthony Haynes nicht hingerichtet wird und das Todesurteil umgewandelt wird. Bitte schreibt Eure Appelle möglichst sofort, so dass sie noch vor dem 18. Oktober 2012 eintreffen.

>> Weitere Informationen zu dem Fall, Formulierungsvorschläge und Adressen gibt es auf der Website von Amnesty Deutschland.